Winterschwimmen
im See:
.
. „Ein
dramatisches Antidepressivum"
Ist es
das wirklich?
I.
Wann anfangen?
Wer mitmachen
will - im August anfangen!
Zumindest
ist Winterschwimmen im See etwas für die gute Stimmung
- man muss das einmal erlebt haben! Doch nicht jede
Depression wird nur allein dadurch besser.
Trotzdem:
Zuerst Rücksprache mit dem Hausarzt nehmen,
um gesundheitliche Risiken auszuschliessen.
II. Einstieg
Voraussetzungen:
1.
Sich beim Hausarzt erkundigen, ob die körperliche Konstitution
ein Schwimmen im kalten Wasser zulässt oder ob man eher
andere Therapien benötigt.
2. Körperliche Gesundheit, eine gute Kondition und Freude
am Schwimmen sind sodann sicher die besten Voraussetzungen.
3. Es eignet sich aber auch für „Unbegabte“ (die
z.B. nicht Ski fahren können) und für „Gfröörli“ – man
hört durchs Training tatsächlich auf, ein solcher
zu sein!
Vorgehensweise:
4. Im Sommer und Herbst das Schwimmen gar nicht erst stoppen:
So gewöhnt man sich unmerklich an die sinkende Wassertemperatur.
5. Im Winter nicht zu lange aussetzen.
Wenn möglich 1-3 Mal wöchentlich im See schwimmen
gehen.
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6. Als Faustregel
gilt: Maximal so viele Minuten im Wasser bleiben, wie
dieses Grad über dem Nullpunkt hat: Kurz aber freudvoll.
Einsame Gewässer meiden. Eine Begleitperson mitnehmen.
In Ufernähe schwimmen.
KEINEN „Ehrgeiz“ entwickeln! NICHT forcieren! Den
Körper nicht auskühlen lassen, da sonst fatale Schäden
entstehen können (z.B. Arthroseneigung, Kammerflimmern,
Atemstillstand).
AKTUELLE
WASSERTEMPERATUR
Ein
paar Tipps:
7. Wenn die Badanstalten schliessen: Badhose schon zuhause
anziehen; darüber einen Jogging-Anzug tragen. Ersatzwäsche,
Frottiertuch und eine Zeitung zum Draufstehen (um beim Anziehen
keine schmutzigen Füsse zu bekommen) mitnehmen. Zum See
joggen, an eine Stelle, wo man die Sachen gut deponieren kann.
8. Nicht
zu langsam und nicht zu schnell ins Wasser steigen. Ein
paar kleine Runden schwimmen. Nicht weit hinaus schwimmen,
auch wenn man die Kälte nicht spürt. (Man spürt
sie eben kaum, wenn man etwas aufgewärmt ist.)
9. Gut abtrocknen und nachhause oder zu seinem Fahrzeug traben.
III. Wirkungen:
Körperlich
1. Durch die reaktive Hyperämie wird die Haut zuerst krebsrot
und fühlt sich angenehm prickelnd an.
2. der Kreislauf verbessert sich mit der Zeit: Kalte Füsse
und das allgemeine Frösteln gehören der Vergangenheit
an.
3. Rheumatische Beschwerden können verschwinden (vielleicht
durch Abtransport von Giftstoffen durch die periphere Hyperämie).
4. Man fühlt sich frisch und wach. Die Wintermüdigkeit
verfliegt sofort.
5. Die Schlafqualität wird u.U. besser.
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Seelisch:
5. Das Wintertief hellt sich durch das Schwimmen oftmals auf.
Meistens wird die Stimmung sehr bald gut. Vermutlich geschieht
das aufgrund von chemischen Botenstoffen, die eine ähnliche
Struktur haben wie die modernen Antideptessiva - nur dass der
Körper sie selber bildet: "Grüne" Neurotransmitter
gewissermassen!
6. Dies hält etwa 2 Tage lang an. Dann bekommt man Lust
auf mehr Winterschwimmen.
7. Man wird immun gegen Wind und Wetter.
8. Man beginnt die Schönheit von Wetter und Kälte
zu entdecken.
9. Mit der Zeit fühlt man sich mit der Natur und ihrem
Kreislauf verbunden. Man erlebt die Jahreszeiten und deren
Eigenarten intensiver. Man fühlt sich den Wassertieren
nahe, die 24 Stunden im Eiswasser sind, und wundert sich über
deren Überlebenskraft. Der anschliessende Frühling
ist wie ein hellblaues Wunder. Der See riecht im März
und April nach Blumen.
Literaturempfehlung
Rainer Brenke, Wener Siems:
Das Buch vom Winterschwimmen, Husum 1996
Und TV-Sendung
“ Raus aus der Winterdepression” in
ALPHA VISION
“ FENSTER ZUM SONNTAG" vom
23. Januar 2010
und
24. Januar 2010
als DVD bei
www.sonntag.ch
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