Dr. med. Rosmarie Köhler - Praxishomepage

Aktuell: Winterschwimmen im See


 
Dr. med. Rosmarie Köhler, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH MA UZH in Theologie Begleitende Seelsorge ACC Beratung und Therapie von Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen Praxis: Eidmattstrasse 19, 8032 Zürich, T. 044 422 88 50
 

Winterschwimmen im See:

. . „Ein dramatisches Antidepressivum"

Ist es das wirklich?

 

I. Wann anfangen?

Wer mitmachen will - im August anfangen!

Zumindest ist Winterschwimmen im See etwas für die gute Stimmung - man muss das einmal erlebt haben! Doch nicht jede Depression wird nur allein dadurch besser.

Trotzdem:
Zuerst Rücksprache mit dem Hausarzt nehmen, um gesundheitliche Risiken auszuschliessen.

II. Einstieg

Voraussetzungen:
1. Sich beim Hausarzt erkundigen, ob die körperliche Konstitution ein Schwimmen im kalten Wasser zulässt oder ob man eher andere Therapien benötigt.
2. Körperliche Gesundheit, eine gute Kondition und Freude am Schwimmen sind sodann sicher die besten Voraussetzungen.
3. Es eignet sich aber auch für „Unbegabte“ (die z.B. nicht Ski fahren können) und für „Gfröörli“ – man hört durchs Training tatsächlich auf, ein solcher zu sein!

Vorgehensweise:
4. Im Sommer und Herbst das Schwimmen gar nicht erst stoppen: So gewöhnt man sich unmerklich an die sinkende Wassertemperatur.
5. Im Winter nicht zu lange aussetzen. Wenn möglich 1-3 Mal wöchentlich im See schwimmen gehen.


6. Als Faustregel gilt: Maximal so viele Minuten im Wasser bleiben, wie dieses Grad über dem Nullpunkt hat: Kurz aber freudvoll. Einsame Gewässer meiden. Eine Begleitperson mitnehmen. In Ufernähe schwimmen.
KEINEN „Ehrgeiz“ entwickeln! NICHT forcieren! Den Körper nicht auskühlen lassen, da sonst fatale Schäden entstehen können (z.B. Arthroseneigung, Kammerflimmern, Atemstillstand).

AKTUELLE WASSERTEMPERATUR

Ein paar Tipps:
7. Wenn die Badanstalten schliessen: Badhose schon zuhause anziehen; darüber einen Jogging-Anzug tragen. Ersatzwäsche, Frottiertuch und eine Zeitung zum Draufstehen (um beim Anziehen keine schmutzigen Füsse zu bekommen) mitnehmen. Zum See joggen, an eine Stelle, wo man die Sachen gut deponieren kann.
 

8. Nicht zu langsam und nicht zu schnell ins Wasser steigen. Ein paar kleine Runden schwimmen. Nicht weit hinaus schwimmen, auch wenn man die Kälte nicht spürt. (Man spürt sie eben kaum, wenn man etwas aufgewärmt ist.)
9. Gut abtrocknen und nachhause oder zu seinem Fahrzeug traben.

III. Wirkungen:

Körperlich
1. Durch die reaktive Hyperämie wird die Haut zuerst krebsrot und fühlt sich angenehm prickelnd an.
2. der Kreislauf verbessert sich mit der Zeit: Kalte Füsse und das allgemeine Frösteln gehören der Vergangenheit an.
3. Rheumatische Beschwerden können verschwinden (vielleicht durch Abtransport von Giftstoffen durch die periphere Hyperämie).
4. Man fühlt sich frisch und wach. Die Wintermüdigkeit verfliegt sofort.
5. Die Schlafqualität wird u.U. besser.

 


Seelisch:
5. Das Wintertief hellt sich durch das Schwimmen oftmals auf. Meistens wird die Stimmung sehr bald gut. Vermutlich geschieht das aufgrund von chemischen Botenstoffen, die eine ähnliche Struktur haben wie die modernen Antideptessiva - nur dass der Körper sie selber bildet: "Grüne" Neurotransmitter gewissermassen!

6. Dies hält etwa 2 Tage lang an. Dann bekommt man Lust auf mehr Winterschwimmen.
7. Man wird immun gegen Wind und Wetter.
8. Man beginnt die Schönheit von Wetter und Kälte zu entdecken.
9. Mit der Zeit fühlt man sich mit der Natur und ihrem Kreislauf verbunden. Man erlebt die Jahreszeiten und deren Eigenarten intensiver. Man fühlt sich den Wassertieren nahe, die 24 Stunden im Eiswasser sind, und wundert sich über deren Überlebenskraft. Der anschliessende Frühling ist wie ein hellblaues Wunder. Der See riecht im März und April nach Blumen.

Literaturempfehlung
Rainer Brenke, Wener Siems:
Das Buch vom Winterschwimmen, Husum 1996

Und TV-Sendung
“ Raus aus der Winterdepression” in ALPHA VISION
“ FENSTER ZUM SONNTAG" vom

23. Januar 2010
und
24. Januar 2010
als DVD bei
www.sonntag.ch

 
 
 
 
   
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