Theologie - Seelsorge - christliche Lebensberatung - christlicher Glaube - Atmung und Meditation

Theologie und christlicher Glaube


 
Dr. med. Rosmarie Köhler, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH / MA UZH in Theologie / Begleitende Seelsorge ACC / Praxis: Eidmattstrasse 19, 8032 Zürich, T. 044 422 88 50
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum
© 2007 Rosmarie Koehler WEFABRICATE ® •

 

"Und die Erde war wüst und öde und Finsternis über dem Abgrund".

 

Wo steht das?

 

Und wie geht der Text wohl weiter?

Seelsorge: Begleitende Seelsorge ACC.

Theologie: Bachelor of Theology UZH. Nebenberuflich weiter mit Master-Studium an der Theologischen Fakultät der Universitäten Zürich und Basel.

Gott "googelt" nicht

denn er weiss jederzeit, wo was zu finden ist. Auch wo wir uns befinden, weiss er bereits. Er braucht uns daher nicht zu suchen wie ein Ding mit unbekanntem Aufenthaltsort. Er hat auch Mandelbrot und Fibonacci* im Sack. Aber er sucht unsere Aufmerksamkeit. Das heisst, es geht um ein Angebot von Freundschaft, Hilfe und Zusammenarbeit.
 

Damit sei nichts gegen das "Googeln" gesagt! Gott ist ja auch fast der einzige, der darauf verzichten kann.

Theologie hatte mich immer interessiert. In der Kindheit las ich zuerst die Bibel, dann die „Konkurrenzschriften“ von Philosophen und Zeugnisse anderer Religionsgründer.

Ich war der Überzeugung, Gott gehöre zum Lebensprogramm, man müsse ihn daher möglichst genau kennen lernen und herausfinden, welche Religion ihm am besten zusagt. Erst viel später entschied ich mich für das reformierte Christentum weil ich zur Überzeugung kam, dass Gott uns frei wählen lässt.

Während zweier Jahrzehnte lernte ich Meditation und besuchte Exerzitien und Meditationswochen in katholischen Bildungshäusern. Dort lernte man, ruhig zu atmen. Ich verlor dabei viele körperliche Beschwerden, die, schon in jungen Jahren chronisch geworden, mich sehr geplagt hatten.
Geistig war es etwas mitunter schwierig: Eine Art „Psychoanalyse-Nachlese“, resp. „Seelenschrubben mit der Stahlbürste“. Gerne bin ich daher zum reformierten Glauben zurückgekehrt, mit dem einfachen Programm: „Glaube und Schrift allein“, wie Luther in seiner Freiheitsschrift dies vertritt.

Aber die chronischen Körperschmerzen reduzierten sich in den Klöstern doch sehr stark.
Ich erfuhr, welche Wirkungen das bewusste Atmen auf seelische und körperliche Heilungsprozesse haben kann und gleichzeitig die Wirksamkeit der Stille, der ruhigen Arbeit und einer besonders einfachen Ernährung. Ich wollte diesen Eindruck in meine Arbeit mit Patienten mitnehmen, da, wo dies jemanden interessiert.

Neben meinem Beruf als Psychiaterin fesselten mich hauptsächlich die biblischen Ursprachen, hebräisch und griechisch; hebräisch etwas mehr, weil es „markig“ und bildhaft ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Ich wollte durch diese Sprachen einen direkten Zugang zu den biblischen Inhalten bekommen, auch kritische Stellen im Original nachprüfen können, merkte dann aber, dass die Art, wie man früher schrieb, noch ganz andere, unerwartete Reichtümer offenbart, eine Schönheit in der Sprache, die vermutlich nur dann entsteht, wenn etwas langsam wachsen kann und keine Druckereimaschinen bereitstehen, welche in kurzer Zeitunüberschaubare Fluten von Geschriebenem produzieren.

Die biblischen Texte bilden daher ein Gegengewicht zu den kurzlebigen Bücher- und Zeitschriftenbergen, die uns heute umgeben.

Im Theologiestudium gab es engagierte, wunderbareLehrer, Dozentinnen und Dozenten, an die ich mich gerne und in Dankbarkeit erinnere.
Im Studium selber fühlte ich mich angezogen durch die alten Texte und durch die vielfältigen Möglichkeiten, die abendländische Entwicklung besser zu verstehen; irritiert hingegen durch den vielfach etwas forschen Zugriff auf all die Inhalte durch eine traditionell-unzimperliche Aneignung, die mich formal zwar an exakte, naturwissenschaftliche Methoden erinnerte, inhaltlich z.T. aber an Vorurteile, Willkür und eine Beliebigkeit, wie sie überall herrschen kann.

Mein Beruf als Psychiaterin gibt mir die Möglichkeit, das, was mich im Theologiestudium überzeugt hat, weiter zu geben, wo dies gewünscht wird. Gleichzeitig aber kann ich Abstand zu halten zu allem, was mich befremdete.
Zum Beispiel hatte mich die schlechte Behandlung, ja das Mobbing an einer krebskranken Theologieprofessorin stark irritiert und daran erinnert, dass die Verhältnisse trotz unserer modernen Zeit und westlichen Kultur noch nicht mit den christlichen Werten Schritt halten.

Einen Abschlussexamen in Theologie habe ich dennoch vorgesehen, sobald meine übrige Arbeit und die persönlichen Umstände dies erlauben.

Die Summe des Ganzen: Gott "googelt" nicht - er hat Mandelbrot im Sack! Darum ist es gut, ab und zu mit ihm zu reden!

*Und wer das mit dem Mandelbrot nicht so richtig erfassen kann, soll ruhig einen Mathematiklehrer fragen. Sogar wenn der an gar nichts glaubt, das mit dem Mandelbrot und dem Fibonacci mumuss er zugeben!