Pflege der körperlichen und seelischen Gesundheit - Psychohygiene

Gesundheit


 
Dr. med. Rosmarie Köhler, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie FMH / MA UZH in Theologie / Begleitende Seelsorge ACC / Praxis: Eidmattstrasse 19, 8032 Zürich, T. 044 422 88 50
 

 

Gesundheit und Gesundheitspflege
Die Gesundheit ist kein selbstverständliches Gut. Sie benötigt, ähnlich wie ein Garten, unsere Aufmerksamkeit und Pflege.
Bezüglich Gesundheitspflege ist es gut, zu den ganz einfachen Prinzipien zurückzukehren, die der Gesundheit und dem Wohlergehen zugrunde liegen. Das sind:
  • Ausreichend Schlaf
  • Richtige Ernährung
  • Genügend Bewegung
  • Sinnvolle Arbeit und Freizeitaktivität
  • Pflege mitmenschlicher Beziehungen
  • Die Einbettung des Menschen in die Natur
  • Das Wissen, dass die Natur vor der Türe liegt, auch hier, nicht nur weit weg oder auf einem anderen Kontinent!

Ich glaube, dass wir so beschaffen sind, dass wir unser körperliches und seelisches Gleichgewicht im ganz gewöhnlichen Alltag trainieren können.

 

 

Beispiele:
1. Prof. Dr. med. Christian Scharfetter lehrte schon vor 30 Jahren, dass die Medikamente bei schweren psychischen Erkrankungen auf niedrigere Dosen reduziert werden können, wenn der Patient/die Patientin zusätzlich intensive Körper- und Bewegungstherapie erhält resp. selber diszipliniert durchführt, wenn er oder sie das kann.

2. Dr. med. Marco Caimi, Basel, beschreibt die ausgleichende und antidepressive Wirkung von Ausdauersport. Er empfiehlt, täglich zu rennen. Seine Bücher sind sehr lesenswert.

3. Ich selber habe Ausdauertraining getestet, obwohl ich von Hause aus sportlich nicht besonders begabt bin. Ich hatte auch nie Freude am Turnen. Dennoch nützte es mir, wie sonst nur wenige Massnahmen, gegen viele Beschwerden, die die Jahre mit sich bringen.

 

Die moderne Zivilitation hat dieses Gleichgewicht zwar teilweise gestört; sie verhindert es aber nicht, wenn wir bewusst und hartnäckig auf Ausgleich achten.

Wenn eigentliche medizinische Massnahmen, z.B. Medikamente, notwendig sind, wirken sie da besser, wo vernünftige Lebensgewohnheiten die Therapie tragen und unterstützen. Wo dies nicht der Fall ist, ist die Medizin oft machtlos oder nur wie der Tropfen auf dem heissen Stein.
Die Therapie erreicht dann ihr Ziel nur halb oder nie –
und beide, sowohl Arzt und Ärztin als auch die Patienten, sind hinterher enttäuscht.

 

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