Thema:
Als Kinder haben wir manchmal versucht, den Atem solange
wie möglich anzuhalten, denn es faszinierte uns,
dieses lebensnotwendige Bedürfnis vielleicht unter
Kontrolle zu bringen.
Doch die lebensnotwendigen Bedürfnisse sind stärker
als unser Wille und wir müssen ihren Befehlen gehorchen,
solange wir leben.
Von den Süchten unterscheiden sie sich dadurch, dass
sie dem Leben dienen, was Süchte nie tun. Die Süchte
verbreiten mit ihrem Zwang nicht nur Zerstörung, sondern
nehmen einer anderen, sinnvollen Lebensmöglichkeit
Platz weg oder sind gefährliche Umwege.
Ein Beispiel: Jemand möchte sich umbringen und zwar
am liebsten durch Ertränken. Und weshalb gerade das?
Antwort: Weil auf dem Grund des Sees kein Telefon läutet.
Oder jemand, der sich anders nicht zu wehren weiss, trinkt
einen besonders schlechten Schnaps, nur um in Ruhe gelassen
zu werden.
Merkblatt:
Das Merkblatt gibt auf den folgenden drei Seiten praktische Hinweise, im Kampf
gegen leichtere, aber langfristig doch gefährliche Süchte und Abhängigkeiten,
wie viele Menschen sie haben. Es bietet Anregungen, um selber einen gangbaren
Weg aus der Befehlsgewalt
der Abhängigkeit heraus zu finden.
Schwere Drogen- oder Alkoholabhängigkeit bedürfen einer anderen, intensiveren
Behandlung; sie sind hier nicht angesprochen sondern gehören in die Hand
von spezialisierten Behandlungsteams oder in die Obhut einer Klinik.
Die drei Schritte sind:
1.
Ziel
Um das Angestrebte zu erreichen, fangen wir beim Ziel an, stellen dieses Ziel
in den Mittelpunkt und konzentrieren uns hauptsächlich darauf. Am besten
ist es, dem Ziel einen positiven Namen zu geben, z.B. "Kraft",
oder "Freiheit", etc.,
dann bleibt es im Gedächtnis.
2.
Hindernisse indirekt bewältigen
Hindernisse werden sich der guten Absicht entgegenstellen, etwa die Resignation.
Einige davon sind schon immer dagewesen; die Sucht hat sie nur zugedeckt.
Dem sind nur wenige Menschen
gewachsen, denn diese Hindernisse sind stark. Darum ist
es auch wirkungsvoller, sich auf Neues zu konzentrieren,
als nur auf den Kampf gegen die Sucht. Das Neue
kann beispielsweise eine neu erworbene, schöne Gewohnheit
sein. Auch wenn die Sucht immer noch weiter dauert,
kann
mit
der
Zeit das neue Verhalten mehr Raum einnehmen, ohne
dass ein gefährliches Vakuum entsteht, welches nur
neue Süchte anlockt.
Die Sucht ist ein "Narkosemittel",
das Realitäten zudeckt, die uns nicht passen:
Etwa Unruhe, Langeweile, Leere, Angst, Traurigkeit
oder Wut. Diese verlangen aber wache Aufmerksamkeit
und vollen Respekt; erst dann gehen sie weg.
Es ist darum von Vorteil, eine Palette von neuen Ideen
bereit zu halten für
den Moment, wo die Sucht wie ein hungriges Tier daherkommt und unbedingt
gefüttert
werden will. Dann sind wir gewappnet und "füttern" das hungrige "Tier" zwar
auch, aber mit etwas Neuem, etwas Anderem als dem Suchtmittel. Nun gibt der
Drang etwas Ruhe, gewöhnt
sich mit der Zeit sogar ans neue „Futter“ und verwandelt sich
am Ende selber in etwas Neues und auch Spannenderes, als die Sucht es war,
sodass
die Sucht überflüssig wird.
3.
Unterwegs sein:
Wie es gelingen kann auf diesem Weg zu bleiben, soll auf der letzten Seite an
einem Beispiel gezeigt werden.
Motto-
- -Vorwort-
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